Die Ilmenau, gestern und heute

Der Treidelpfad ist heute eine idyllische Verbindung zwischen Lüneburg und Bardowick, der gerne von Radfahrern, Läufern und Spaziergängern genutzt wird.

So idyllisch wie heute ging es hier nicht immer zu. Vom frühen 14. Jahrhundert bis zum Anschluss Lüneburgs  an das Eisenbahnnetz im Jahr 1847 wurden die Ewer von der Mündung der Ilmenau flussaufwärts nach Lüneburg von Menschen geschleppt. Die Arbeitsbedingungen waren überaus hart und mühevoll und somit alles andere als idyllisch.

Eine Vorstellung über die harten Arbeitsbedingungen erhalten Sie in dieser Geschichte.

Einen Treidelweg gab es übrigens immer nur auf einer Seite eines Flusses.  Das Schleppen auf beiden Seiten hätte den Gegenverkehr behindert. Während der Treidelweg zwischen Lüneburg und Bardowick auf der linken Seite  war, befand er sich zwischen Bardowick und Dreckharburg teilweise auch auf der rechten Seite.

Flusslauf verlegt

Dreckharburg? Dreck ist die plattdeutsche Bezeichnung von treck = ziehen.

Den Ort findet man allerdings auf keiner aktuellen Karte. Durch Erlass des preußischen Staatsministeriums vom 22. Mai 1931 wurde aus Dreckharburg Horburg . Seit der Gebietsreform von 1974 ist Horburg ein Ortsteil der Gemeinde Barum.

Wer auf der Karte Horburg gefunden hat, wird sich vielleicht wundern, dass hier nicht die Ilmenau, sondern die Neetze fließt.

Während die Bedeutung der Lüneburger Saline immer mehr abnahm, entwickelte sich Bardowick zum Gemüselieferanten für Hamburg.

Der Bau des Ilmenaukanals zum Ende des 18ten Jahrhunders beschleunigte den Warentransport in Richtung Hamburg.
Der 11,6 km lange Kanal verkürzte den Weg nach Hamburg um 6 Kilometer.
Im alten Flussbett der Ilmenau fließt heute die Neetze. Ab Fahrenholz gibt es allerding noch ein kleines Restflüsschen, das  nennt sich  „Alte Ilmenau“ und mündet hinter Tönnhausen in den Hauptkanal Illau- Schneegraben.
Den ursprünglichen Verlauf der  Ilmenau um 1870, können Sie in der abgebildeten Karte verfolgen.

Verlauf der Ilmenau bis 1870
Wer das anzweifelt, darf auch in der originalen Karte von 1870 nachschauen. Hier stellt das LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landvermessung Niedersachen) im Portal Geolife die Originalkarte von 1870 georeffenziert zur Verfügung. Auf dem Smartphone funktioniert die Betrachtung leider nicht so gut.

Eisenbahn und LKWs läuteten das Ende ein

In dem Artikel „Am Ende der Salzzeit…“ der Landeszeitung erzählen Profis die Geschichte der Ilmenau.

Die Zukunft als Wasserstrasse ist ungewiss

Noch gilt die Ilmenau von Lüneburg bis zur Mündung in die Elbe als Nebenwasserstrasse des Bundes. Von Zeit zu Zeit liest man von Träumereien hiesiger Lokalpolitiker, in Lüneburg einen Jachthafen zu errichten. Dazu müssten die Hebebrücke in Bardowick und die Schleusen instand gesetzt werden.
Reizvoll wäre der Gedanke ja schon, mit einem Ausflugsdampfer von Lüneburg nach Hamburg fahren zu können….
Dagegen erwägen die Bundesbehörden, die Ilmenau zu entwidmen und die Wasserstraße umzugestalten. Dann wären sie nicht mehr verpflichtet die Schleusen und Hebebrücken zu finanzieren.