In der idyllischen Gemeinde Barnstedt erhebt sich die Gutskapelle derer von Estorff, ein architektonisches Juwel mit reizvoller Landschaft im Hintergrund.

Die Geschichte dieses Gotteshauses reicht bis ins Jahr 1593 zurück, als es von der Patronatsfamilie von Estorff erbaut wurde. Während des 30-jährigen Krieges wurde das angrenzende Gutshaus zwar zerstört, aber die Kirche blieb verschont.
Eine bemerkenswerte Episode ereignete sich im Jahr 1731, als der Fachwerkbau der Kapelle auf Rollen gesetzt und an einen anderen Standort verlegt wurde. Dies geschah, um Platz für andere Strukturen zu schaffen. Trotz dieser Versetzung blieb die Kapelle in ihrer ursprünglichen Pracht erhalten.
Im Laufe der Zeit geriet die Gutskapelle jedoch zunehmend in Verfall und bedurfte dringend einer Renovierung. Im Jahr 1893 unternahm Albrecht von Estorff eine Restaurierung, um den drohenden Baufälligkeiten entgegenzuwirken. Dabei konnten wertvolle Malereien im Inneren des Kanzelaltars sowie eine Kassettenmalerei an der Decke, die noch aus der Zeit der Gebäudeversetzung stammte, bewahrt bzw. wieder freigelegt werden.
Im Jahr 1985 erfuhr die Kapelle eine weitere Restaurierung dank der finanziellen Unterstützung von Klaus von Estorff. Dabei wurde unter anderem der alte Fliesenboden wiederhergestellt und das charakteristische Fachwerk der Giebelfront sichtbar gemacht. Diese Maßnahmen brachten nicht nur die Schönheit des Gebäudes wieder zum Vorschein, sondern legten auch den Grundstein für die Gründung des „Musischen Fördervereins Barnstedt“.

Seitdem veranstaltet der Verein regelmäßig Kammerkonzerte und Dichterlesungen mit renommierten Künstlern und Autoren vor einem Publikum aus nah und fern. Die Gutskapelle dient als stimmungsvolle Kulisse für diese kulturellen Veranstaltungen und lockt Besucher mit ihrer einzigartigen Atmosphäre an.
Die Gutskapelle derer von Estorff in Barnstedt ist nicht nur ein Zeugnis vergangener Zeiten, sondern auch ein aktiver kultureller Treffpunkt, der die Gemeinde und ihre Besucher in seinen Bann zieht.